| Freitag, 25. April
1997 18.00 Uhr
 Eröffnung
 mit Prof. Dr. med. Pontus Persson, 
Dir. des Instituts für Physiologie der Charité,
 Kimiko Winter, Übersetzerin, Berlin,
 Christian Schneegass,
 Sekretär der Abt. Bildende Kunst und
 Initiator des experimental-studios
 Ausstellung 
26. April bis 11. Mai 1997
 dienstags bis sonntags
 14-18 Uhr
 und nach telefonischer Vereinbarung
 (030) 2117648
 Eintritt frei
 Alter Hörsaal von Rudolf Virchow 
im Institut der Pathologie des
 Universitätsklinikums Charité
 Schumannstr. 20-21
 10117 Berlin-Mitte
 Eingang auch über Hannoversche Straße
 und Luisenstraße
 
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 | AKADEMIE DER KÜNSTE BILDENDE KUNST
 experimental-studio
 KAWA 
FLUSS
 Angelik Riemer 
Masko Iso
 Installation 
Malerei / Skulptur
 Dialog / deutsch-japanisch
 Nach den Erfahrungen mit TAIWA von 1996 nimmt Angelik
Riemer erneut einen deutsch-japanischen DIALOG auf, diesmal jedoch nicht
in dem Gebäude der ehemaligen Preußischen Akademie der Künste
am Pariser Platz, sondern im alten Hörsaal von Rudolf Virchow auf
dem Gelände des Klinikums Charité (d. h.auch in Nachbarschaft
zum ehemaligen Hauptsitz der DDR-Akademie am Robert-Koch-Platz). Bevor
dort ein medizinisch-historisches Museum entsteht, das die derzeit auf
den Fluren des Instituts untergebrachte pathologische Sammlung Virchows
von Missbildungen, Verwachsungen und kranken Organen dann wieder in musealen
Sälen zeigen wird, war an dieser Stelle schon verschiedentlich Kunst
zu sehen, u. a. von Christo. 
Masko Iso und Angelik Riemer eröffnen einen Dialog
zwischen den Kulturen Deutschlands und Japans, zwischen Malerei und Skulptur,
zwischen Kunst und Medizin, aber auch zwischen den Prinzipien von Weichheit
und Härte, Verfestigung und Verflüssigung sowie Leben und Tod.
Prozesse, die entweder Gesundung oder Erkrankung erwirken und dadurch lebensnotwendige
Zusammenhänge wieder hervortreten lassen, werden erinnerlich. So wird
an diesem Ort besonders eindrücklich und kontextbezogen der analytischen
Erkenntnisweise eine ganzheitliche gegenübergestellt. Die Installation
KAWA versucht, verschüttetes 'Bewusst-Sein' wiederzubeleben. In Kaskaden
von, wie stürzende Wasser erscheinenden, Pinselschwüngen und
zwischen steinigen Ufern der auf dem Boden wie hingegossen oder angespült
arrangierten Papierskulpturen soll 'Sinnfälliges' wieder in FLUSS
geraten können.
 Manifestiert sich im ruinösen Ambiente der historischen
Wirkstätte Rudolf Virchows in Forschung, Lehre und Anwendung abendländisches
Denken und Tun, so zeigt sich im Werk der beiden Künstlerinnen eine
ästhetische Welt, die gegenüber dem alten, brüchigen Gemäuer
lichte Weite, Leichtigkeit, Reduktion in Farbe und Form, etwas wie den
Hauch des Fernen Ostens ins Spiel bringt. Masse und Schwerelosigkeit, Fülle
und Leere, Festigkeit und Fluidum erzeugen einen Wechselstrom, eine Quelle
der Kraft im Zentrum des Austausches gegensätzlicher Welten, Kulturen
und Werte.
 Zum Projekt erscheint ein deutsch-japanischer Katalog.
 Mit Dank für die Unterstützung der Investitionsbank
Berlin.
 
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