Mitternächtliche KometenBilder von Angelik Riemer in der Galerie Stolz[Auszug aus: DER TAGESSPIEGEL vom 18.5.1996, S. 25] |
Früher vertrat die Galerie Scanart Angelik Riemer. Nach deren Schließung stellt nun die Galerie Stolz erstmals Arbeiten der Berliner Malerin vor ... Stolz zeigt zwei zentrale, die großen Wandflächen souverän beherrschenden Diptychen (24.000 DM), dazu eine Auswahl kleinformatiger Gemälde der 90er Jahre (bis 8.500 DM) sowie neue Pinselzeichnungen auf Papier (ab 1.200 DM) ... Riemers balkenartige und kantige Pinselspuren schweben als konstruktive Farbelemente vor der Tiefe dunkler Farbgründe aus Pariser Blau ... Längliche Rechteckstreifen in Chromgelb, Signalrot, Türkis bilden in Kombination mit leuchtendem Ultramarin einen lichten Zweiklang. Das abstrakte Gerüst bietet dem Auge Halt vor dem drohenden Absturz, dem magischen Tiefensog in das wolkige, mitternächtliche Blauschwarz ... Mit ihren meditativen Bildern ist Riemer den Geheimnissen der Stille, dem Geistigen auf der Fährte. ... Es ist kein Zufall, daß Riemer in den letzten Jahren immer intensiver den Dialog mit Künstlern aus Japan suchte. So 1995 mit Yoko Tawada im Experimentalstudio der Akademie der Künste und mit Fumio Tachibana während ihres Stipendienaufenthalts in Tokio. Für das kommende Jahr plant sie ein weiteres, raumbezogenes Gemeinschaftsprojekt der Kunstbegegnung mit Japan, dann wieder in Berlin. (E.K.) zurück/back - Seitenanfang |